Stimmen + Meinungen

Ich lebe Erinnerungen auf die Haut

"Tauch ein - eine Aufforderung an den Leser, sich mit dem Dichter in vertraute und zugleich fremde Landschaften der Poesie, sichtbare und unsichtbare Welten der Phantasie zu begeben. Sprache im Ton von Sprachsplittern und Wortspielen, Bilder in Gestalt des Schwarzwaldes und von Traumbildern begleiten den einmal Eingetauchten auf seinem Weg."

So heißt es auf dem Klappenbroschur meines ersten Lyrikbandes, der 1995 im Waldkircher Verlag, Waldkirch, erschienen ist.

 

Offene Gebilde

"... es sind offene Gebilde, die besten haben eine weitschwingende Musikalität ... "
(Christoph Meckel 2019 über "heimwehe")

Tunwortgesänge

"Mehr und mehr geriet ich in den Sog dieser, ich möchte sie gerne „Tunwortgesänge" nennen. In denen so viel geschieht, passiert, die Welt so schön verrückt wird. Es ist wirklich ein ganz eigenartiger und einzigartiger Ton."
(Tim Trzaskalik 2022 über "heimwehe")

Feingehauene Poesie

"... das ist feingehauene poesie … ein würdiger gesang in klaren versen ... zwischen granatglimmerschiefer, Schwarzem Meer, Teheran, Kabul und Isenheimer Altar ... ein menschenumarmender plural … da gräbt jemand mit seinen bildern und deren erzählungen auch nach meinem atem … verse, als könnten sie sich, weil sie sich kennen, an schmetterlingen verletzen ...“
(José F. A. Oliver 2022 über "heimwehe").

12 gesänge+thirteen, neue gesänge, seidengesänge

"Es brauchte viel Zeit, bis ich Ihr umfangreiches Compendium der Gesänge gelesen habe. Es ist erstaunlich, dass diese grossformatigen Gedichte das Resultat Ihrer Arbeit und Entwicklung sind, es sind offene Gebilde, die besten haben eine weitschwingende Musikalität, ich habe aber den Eindruck, dass es Ihnen inzwischen leicht fällt, Gedichte wie diese zu machen, ... "

(Christoph Meckel in einem persönlichen Brief zum Typoskript von "heimwehe - gesänge", Freiburg, den 26.03.2019)

Meine Texte sind Versuche

Und zu meinem zweiten Lyrikband "hautsterben", der 2012 in der Reihe Lyrik der Gegenwart in der Edition Art Science, Wien und St. Wolfgang, erschienen ist, gibt es folgende Stimmen:

"... Es sind schöne, einfache, gute und sehr gute Stücke in Ihrem Konvolut (manches erinnert mich an die Lyrik des eben gestorbenen Freundes Walter Helmut Fritz). ... In der Einfachheit genauer Sätze ist Authentisches und Eigenes, also ich lese Ihre Verse gern und habe mich gefreut, manchmal auch über Klänge gewundert - war erstaunt, wie klar sie sein können. ..."
(Christoph Meckel in einem Brief zu einer ersten Arbeitsfassung von "hautsterben", Freiburg, den 18.01.2011)

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"Werner Weimar-Mazurs Gedichte sind wie leicht hingetuscht, gewinnen aber stets Tiefe. Sie sind Wort- und Satzgesang, sie klingen. Nie entgleiten sie ins Sentimentale, aber sie haben Gefühl und Herz. Die tektonische Metaphorik (Gebirge - Meer), die in so manchem Gedicht aufscheint, gefällt mir sehr; sie ist zwar nicht neu, aber neu angestrichen, neu gewandet. In Sommerkleidern kommen die Verse daher, transparent, sinnlich - und das gilt auch für die Seele, die gläsern erscheint. Die meisten Gedichte sind Liebesgedichte oder sind angesiedelt in der Sphäre des Liebens und des Sagens. Manche Gedichte reflektieren das Reden über die Liebe und in der Liebe und poetologisch auch das Reden in Versen. Das sprachliche und metaphorische Niveau schätze ich sehr hoch ein. Es ist eine Lyrik, die mit den Sternen am Lyrikhimmel der letzten Jahrzehnte leuchtet.
...
Die Gedichte, die Christoph Meckel, dem sie nah sind, nicht ohne Grund lobte, sind sprachlich sehr schön, oft überzeitlich wirkend, sie haben gedanklichen Witz, Leichtigkeit und Tiefe, sie besitzen trotz aller Konventionaliät im sprachlichen Ausdruck neuartige Wendungen und Bilder, überraschende Ideen, insgesamt einen ganz eigenen Ton, der ins Herz dringt und mit sanftem Humor und Leichtigkeit in die Tiefe der Leserseele wirkt."
(Ulrich Bergmann in einer Rezension/Kolumne bei keinverlag.de zum Manuskript von "hautsterben", Bonn, den 20.04.2012)

nachzulesen auch bei KeineRezension.de, Ausgabe 284/2012 vom 13.09.2012

"Die Gedichte

sind still wie ein verschneiter Wintertag."

(Carolin Callies, Jurorin der ersten Lesung des Lyrikpreises München 2013 am 21.06.2013 im Münchner Literaturbüro e.V. über die Gedichte von Werner Weimar-Mazur)

Herzecho - Lyrische Sonogramme

"Es sind Gedichte von großem sprachlichem Reichtum, mit ausgedehntem Vokabular - und in einigen gibt es diese interessanten Enjambements, die zu gezielter semantischer Polyvalenz führen; das sind gewiss die raffiniertesten Texte dieser Auswahl."

(Dr. Rainer Götz, Literaturverlag Droschl, Graz, den 29.04.2014, über eine Gedichtauswahl / Leseprobe aus dem Lyrikmanuskript "herzecho - lyrische sonogramme")

Lyriker der Magie

"Werner Weimar-Mazur ist auch ein Lyriker der Magie, und damit der Verfremdung und Phantastik, des Topographischen. Die Ausbrüche und Transformationen ins Phantastische, das Kontraste zur profanen Lebenswirklichkeit bildet, aus der es teilweise zugleich hervorgeht, gehören zu den Eigenarten seiner Lyrik, die vor allem von visuellen Wahrnehmungen lebt. Dabei werden assoziativ und oft filmschnittartig Räume und Zeiten verschoben. Realistische Beschreibungen des Alltags und imaginierte Gegenwelten fließen so ineinander. Man kann darin eine Tendenz zum magischen oder phantastischen Realismus sehen. Selbst die meisten Lyriker haben keine Giraffe vor dem Fenster."

(Holger Benkel, Dichter, Schönebeck / Elbe, im Sommer 2016, über das Lyrikmanuskript "herzecho - lyrische sonogramme")

Herzecho ist angekommen

"Was für ein wunderbares Buch!! Ich war schon von der Aufmachung sehr begeistert und habe gestern Abend angefangen zu lesen und konnte kaum aufhören; die Gedichte sind so emphatisch, so voller Natur und Liebe."

(Sabine Schiffner in einer privaten E-Mail vom 13.01.2022 über „herzecho.lyrische sonogramme“)

Die (metaphorische) Harmonie

"Die (metaphorische) Harmonie von Mensch und Tier Pflanze ist ein Kennzeichen seiner Lyrik. Wo nimmt er alle die Pflanzen und Tiere her! Und es sind immer schöne Tiere, jedenfalls schöne Namen von Tieren und Pflanzen ..."

(Ulrich Bergmann, 23.11.2013 zum Gedicht november)

Falter und Fische - Lyrik

Werner Weimar-Mazurs Gedichte – ein poetischer Zoo

Bei meiner Analyse der letzten 38 (in kV) veröffentlichten Gedichte des von mir sehr geschätzten Lyrikers stieß ich auf eine geradezu fabelhafte Konferenz der Tiere in seinen Versen, die nichts anderes zu sein scheinen als die Spanten und Planken einer lyrischen Arche Noah in der Sintflut unserer Gegenwart!

Die Tiere, die er in seine Gedichte aufnimmt, haben die Funktion, Bilder zu sein für eine bestimmte Atmosphäre, für Stimmungen, es sind Fabeltiere en miniature, adjektivische Kleinmythen sozusagen. Sie sind das Geheimnis eines Stils, der sich schon seit langer Zeit mit Erfolg behauptet, auch in den Print-Werken des Autors.

Die Intensität liebevoll-animalischer Kurzmetaphern ist einzigartig in der deutschen Lyrik-Savanne oder in den west- und mitteleuropäischen Biotopen der Poesie.

Ich will das attributive Getier nicht streng systematisieren, aber ein klein wenig kommentieren.

Fische und Fliegende Tiere (Vögel und Falter) kommen am häufigsten vor – Lebewesen unter Wasser und über Wasser. Unterbewusstsein und Gedankenflug. Der Mittelbau – Kriechtiere, Wirbeltiere, Säugetiere – ist auch stark vertreten.
Die Fische kommen als allgemeine Gattungsbezeichnung 10 mal vor, speziell noch als Hering, Lungenfisch, Schmetterlingsrochen, Waran, Wal (dazu kommen noch Qualle, Koralle, Algen und Schwämme, Muschel).
Wesentlich beeindruckender ist die Vielfalt der fliegenden Weimar-Mazur-Tiere, insbesondere die Großgruppe der Falter. Hier haben wir 4 mal unspezifizierte Falter, Delfinfalter, Aurorafalter (2 mal), Schillerfalter (4 mal), Zitronenfalter, Apollofalter, Adonisfalter und Azurfalter (Mazurfalter ... ?). Und Graugänse (2 mal), Falken (2 mal), Eulen (2 mal), Vögel allgemein (4 mal), Hautflügler (2 mal), Sing-Schwäne (4 mal), Papiervögel, Schwarzstörche, Lerchen, Albatrosse (2 mal), Uhu, Tauben, Raben, Mauersegler, Kranich, Silberreiher, Hühner, Kolibri, Frostfliegen, Krähen, Enten, Insekten, Sturmmöwen, Lachmöwen, Stare und Schmetterlinge. Der Bezirk der Luft und der Höhenflüge überwiegt die lebendige Unterwasserwelt bei weitem. Das Reich der Ideen dominiert also.

Wie steht es ums Irdische, die Erdhaftung? Hier finden wir Tiere und Tierchen allgemein (4 mal), den Wolf, Hamster, Fuchs, Dachs, Waschbär, Schweine, Jaguar, die Wasserschlange (2 mal), Luchs und Luchsin (3 mal), den Berglöwen, die Hauskatze, Pferd und Holzpferd (okay, letzteres ist eine hybride Metapher), den Leoparden und die Schneeleopardin, Geißlein, Rehe, das Raubtier, Bären, Panther und Schaf. Und hinzu gesellen sich noch Weichtiere, Echsen und die Gottesanbeterin.
Viele dieser bodenständigen Tiere haben viel Kraft, sind schnell und gefährlich.

Welche Tiere fehlen? Elefanten, Giraffen, Alligatoren, Schildkröten, Frösche ... Geier, Adler, Phönixe, Bienen, Spatzen, Nachtfalter ... Aber die fliegen und laufen in die nächsten Gedichte.

Alles in allem ist das eine reiche Palette von Attributen, derer sich die Gedichte zur Ausstattung des lyrischen Ichs bedienen.

Ich habe gerechnet: In 38 Gedichten tauchen auf oder fliegen und laufen vorüber 76 verschiedene Tiere, das sind 2 pro Gedicht. Wenn ich die Mehrfachnennungen berücksichtige, komme ich auf ungefähr 3 Tiere pro Gedicht.

Dem stehen nur relativ wenige Pflanzen gegenüber – das leuchtet ein, denn Pflanzen repräsentieren eher passive Eigenschaften: Rotdorn, Ahorn, Birken, Gras, Beeren, Blaubeeren, Nüsse, Mandeln, Dolden, Papyrus, Maulbeerbäume, Seetang, Rosen, Ginster, Mohn, Blumen und Oliven.

Natürlich habe ich hier nur einen Aspekt der Gedichte untersucht – die tierischen Wortfelder. An anderer Stelle habe ich Werner Weimar-Mazurs Lyrik ganzheitlicher betrachtet. Aber der hier analysierte Bereich der Metaphorik ist eine aufschlussreiche Ergänzung. Weimar-Mazurs Lyrik verwandelt die Technik der Äsopschen Fabelschreiber in moderne Art – sie wird nun leichter, atmosphärischer, ist den Clichés der Tiere nicht so verhaftet, sie löst sich also von festen Bedeutungen und in der Mixtur mit Tierarten, die bisher nicht als fabeltauglich galten, gewinnt das lyrische Fabulieren neue Bedeutungen. Weimar-Mazur geht spielerisch um mit seinem poetischen Zoo, er generiert das Prinzip Chamäleon für die Poesie. Wie gesagt, das fand ich bisher noch bei keinem Lyriker – diese neue Technik ist nützlich und sehr wirksam und sie verbündet uralte Tradition mit unserer Gegenwart.

(Ulrich Bergmann, 24.1.2015)

Ein Dreiertreffen

"Das ist schön, lieber Werner. Und ich erkenne Katharinas und meine Art von Dichtung in Deinen Bildern wieder. Und gleichzeitig klingt es ganz nach Dir. Ein Dreiertreffen! Danke für dieses schöne Gedicht!"

(Ulrike Almut Sandig, 29.10.2016 über das Gedicht ulrike | katharina aus "herzecho – lyrische sonogramme")

Kleine Falter

"Ein toller Titel zum mutigen Cover, und Deine Gedichte haben in der Tat etwas von kleinen Faltern, weil sie sich so still und behutsam bewegen. ... ich mag die strenge Ökonomie der Wörter, sie schult das Ohr beim Lesen, jedenfalls meins." ... Die Gedichte sind „leicht wie Insekten auf Haut.“

(Ulrike Almut Sandig, 02.02.2017 über "herzecho – lyrische sonogramme")

Bergkristall

"Werner Weimar-Mazurs Lyrikband herzecho – lyrische sonogramme verfremdet spielerisch den Realismus. Seine Verwortungen ins Phantastische sind absolut gekonnt und zeigen seine ganz persönliche Note.

Wundervoll zu lesen sein Spiel mit Assoziationen bis hin zu Kryptik. Der Umgang mit der sogenannten Wirklichkeit bis hin zu Alltäglichkeiten, vermischt mit abstrakten Deutungen, zeigt ein hochkarätiges Können. Bei seinen Landschafts- und Bergschilderungen kommt das Herzecho des Geologen immer wieder auf sympathische Weise zum Vorschein.

Ich kann guten Gewissens jedem diesen "Bergkristall" wärmstens empfehlen."

(Heinz Kurt Rintelen, Fotograf und Dichter, Wien, 14.01.2017 in fb über "herzecho-lyrische sonogramme")

Ergebnisse der Liebe

Hier wird Verdichtung und Vermittlung vermischt. Werner Weimar Mazurs beide Gedichte haben Momente, in denen sie sich von ihrem eigentlichen Objekt abzuwenden scheinen, kurz nur mit ihrer Sprache fließen, bevor sie wieder aufgreifen, was sie thematisieren wollen. Diese Kombination führt zu einer interessanten Geräumigkeit innerhalb der Texte. Bei manchen Versen gelingt der Übergang, weich und doch wie ein Schnitt, an anderen Stellen wirkt er wie eine zu schnelle Wende. Trotzdem: spannende Gedichte, auch in der Art wie Orte und Eros sich darin ineinander stülpen.

(Timo Brandt, Wien, zu den Gedichten „döllacher elegie (tauern und tage)“ und „paris“ in der Lyrikanthologie „Mein durstiges Wort gegen die flüchtige Liebe“, ELIF VERLAG, Nettetal, 2016, Rezension vom 02.07.2017 unter https://www.fixpoetry.com/feuilleton/kritik/mein-durstiges-wort-gegen-die-fluechtige-liebe)

Eine Reise durch Schichten

"Ihn zu lesen ist wie eine Reise durch Schichten um Schichten einer Bilderlandschaft. Ich glaube, er ist eigentlich Maler. Er malt nicht nur das Sichtbare, sondern auch, was tief darunter liegt. Absolut unvergleichliche Lyrik."

(Julia Fürst am 19.02.2013 über die Gedichte von Werner Weimar-Mazur auf keinverlag.de)

Eröffnen Vorstellungshorizont

"Die Gedichte von diesem Autor eröffnen den Vorstellungshorizont geradezu. Manche reichen erdgeschichtlich weit zurück bis zu den Anfängen. Die Geologie bekommt in seinen Texten einen metaphorisch symbolischen Charakter, dem das Alltägliche gegenüber gestellt wird. Keine Frage, diesen Autor muss man lesen, alleine schon wegen der lyrischen Sprache und dem Klang den sie wiedergibt. Das feinsinnige Gespür für die Themen und wie der Autor sie wahrnimmt bzw. aufgreift üben eine starke Anziehungskraft auf mich aus."

(Cornel Köppel am 04.01.2014 über die Gedichte von Werner Weimar-Mazur auf keinverlag.de)

Steinschlag ist fast wie Herzschlag

"Ich habe diesen Romanauszug mit großem Vergnügen gelesen. Die Erinnerungen an die DDR, auf mehrere Zeit-Ebenen verteilt, sind gut integriert und jeweils miteinander verbunden. Es finden sich eigenwillige Bilder, dito eine ebenso eigenwillige Sprache, kalt und distanziert einerseits, andererseits durchlässig für Erinnerungs-Emotionen wie Angst, Hoffnung usw. Besonders bemerkenswert fand ich Bilder, die mit der jüngsten Geschichte in Verbindung gebracht werden, etwa das von Sandkorn/Sand und dem Leben. Besonders hervorzuheben ist sicher die sprachliche Souveränität des Textes, die an eine Herta Müller oder auch an Wolfgang Hilbig erinnert. Nimmt man als Kriterium für Qualität (unter manchen anderen) die Nachhaltigkeit einer Geschichte im Gedächtnis des Lesers, so haben Sie bei mir den Qualitäts-Nachweis unbedingt erbracht."

(PD Dr. habil Jürgen Eder, ehemals Universität Augsburg, Lehrstuhl für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft in einem Brief zu den zwei Kapiteln "Steine" und "Sand" einer ersten Arbeitsfassung des Romans "Erdwärme", 2003)

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